31.07.: Freital / Redebeitrag

Die rassistischen Fackelmärsche in Schneeberg vor zeri Jahren waren das Fanal einer Welle rassistischer Proteste, die mit PEGIDA ihren medienwirksamen Höhepunkt in Dresden und anderen Städten gefunden hat .Und die besonders in diesem Ort – Freital- ihre Zuspitzung finden. Freital, eine Stadt mit 40.000 Einwohnern, nur 9 km von Dresden entfernt.Eine Stadt und ihre Bewohner, die anstatt sich solidarische mit Flüchtlingen zu zeigen ihnen lieber den Tod wünschen. Eine Stadt in der plumpe rassistische Hetzte nur von wenigen Widersprochen wird, die dann noch um ihr Leib und Leben fürchten müssen. Eine Stadt in der Deutsch sein mehr zählt als Mensch sein.

Viel zu viele Bürger_innen und Nazis – Schwestern im Geiste – zogen in dieser Stadt Seite an Seite, durch die Straßen, um mit der symbolischen Fackel in der Hand, keinen Zweifel daran zu lassen, zu welchen Untaten sie bereit sind.
Unser Entsetzen über die aktuellen Zustände in diesem Land- Deutschland-, die geprägt sind von Bürgermobs ,und Anschlägen, rassistischer Hetze in Politik, und Teilen der Medien – weicht der Einsicht – dass eine Mehrzahl der hier Lebenden Menschen ,offensichtlich unfähig ist, zur Solidarität mit jenen, die hier her kommen um eine Leben jenseits von Flucht, Verfolgung, Armut und Krieg zu führen.
Unsere Wut, über diese Zustände treibt uns auch heute hierher, um uns den Rassisten entgegen zu stellen. So beschränkt diese Intervention auch sein mag, so Notwendig bleibt sie doch. Den Rassisten zu zeigen was ihn blüht, sollte sich das Unfassbare ansatzweise wiederholen. Wir dürfen nicht warten, bis die Rassisten ihren Worten Taten folgen lassen. Wir dürfen nicht warten, bis Hass in Gewalt umschlägt. In diesem Moment ist es die verdammte Pflicht, eines jeden Menschen, der auch nur einen Funken Anstand in sich trägt, sich schützend vor jene zu stellen, die mit der Fackel bedroht werden. Es ist unsere Pflicht all jene, mit allen Mitteln in die Schranken zu weisen, die mit ihrem verachtenswertem Hass, geistige und tatsächliche Feuer legen – ob in Freital, Dresden, Meißen, ob sonst irgendwo!
Es ist schlimm genug, dass die gängige Praxis, Asylsuchende an entlegene Orte zu schaffen, nur vereinzelte Kritik nach sich zieht. Dabei ist es genau diese Praxis, –  in den Amtsstuben erdacht – die verhindern soll, dass sich andere Menschen mit den Geflüchteten solidarisieren. Sich mit ihnen anfreunden. Ihnen ein anständiges Leben ermöglichen. Stattdessen, ist es ein vielleicht gewünschter, mindestens aber geduldeter Nebeneffekt, dass die Bevölkerung vor Ort, sich gegen die Heimbewohner_innen wendet so wie jetzt in Dresden und Freital. Man möchte manchmal meinen wir wären in einem kafkaesken Albtraum in dem Bürokraten über das Wohl von Menschen verfügen können, diese in Zeltstädte gesteckt werden und tatenlos dabe zugesehen wird wenn sich der deutsche Mob formiert. Und die Asylsuchenden, die hier ein menschenunwürdiges Lagerleben führen müssen, sind nicht allein. Sie teilen dieses beschissene Schicksal mit Geflüchteten in ganz Europa.Wer nicht ertrinkt wird Eingesperrt und vom dummdeutschen Mob bedroht.

Und was macht eigentlich die sächsische Regierung? Die hängt im Sommerloch fest und postet nette Urlaubsbilder, allen voran Herr Innenminister Markus Ulbig. Kein Wort zum rechten Terror. Die Verharmlosung und der Kuschelkurs gegenüber rassistischen Bürgern und Neonazis geht indes weiter. So trifft sich Petra Köpping von der SPD ihres Zeichens sächsische Integrationsministerin auch gerne mal mit „Asylkritikern“ nur um dann in der sächsischen Zeitung zu verlautbaren, dass „Freital der Tumulte müde“ sei und man sich nach Frieden sehne. 
Doch hinter euren Rufen nach Frieden verschanzen sich die geistigen Brandstifter, die Neonazis und rassistischen Bürger.
Für uns, kann es keinen Frieden mit den deutschen Zuständen geben. Wir greifen heute hier ein um für das gute Leben für alle Menschen einzustehen und die Nazis und Rassisten auf den Strassen zu stoppen.Das heisst auch, das wir unsere Solidarität mi t den Geflüchteten deutlich machen. Schlimmeres zu verhindern, heisst eben auch, die Zustände zu beseitigen, die solche Hetze begünstigen.
Deshalb fordern wir, die dezentrale und selbstbestimmte Unterbringung aller Asylsuchenden, und ein Bleiberecht für Alle! Die bundesweite Abschaffung der Residenzpflicht, des Arbeitsverbots und des Gutscheinzwangs. Wir fordern ein Ende, der Kriminalisierung von antirassitischen Protesten.
Wir setzen hier und heute, ein deutliches Zeichen der Solidarität, mit allen Geflüchteten. Wir werden hier und heute, dem rassistischen Mob entgegentreten. Wir werden hier und heute, diese rassistische Zustände nicht Tatenlos hinnehmen.

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